Sep 27 2024

Vor 39 Jahren: Die „Born in the USA Tour“ endet in Los Angeles, CA

Die „Born in the USA“ Tour begann am 29. Juni 1984 und führte Bruce Springsteen & The E Street Band bis zum 2. Oktober 1985 nicht nur durch die Vereinigten Staaten, sondern auch nach Australien, Asien und Europa. Unter anderem spielte die E Street Band im Juni 1985 zwei umjubelte Shows in Frankfurter Waldstadion sowie im Münchner Olympiastadion.

Doch erst ab dem 5. August 1985 war es Bruce Springsteen möglich, auch in den grossen Sportstadien der nordamerikanischen Metropolen aufzutreten. Die sogenannte „Born in the USA Stadium Tour 1985“ umfasste 28 Konzerte an der amerikanischen Ostküste, der Westküste sowie im Mittleren Westen. Zu den Shows kamen knapp 2 Millionen Besucher. Die Tour spielte insgesamt 85 Millionen Dollar ein und steht seitdem auf Platz 5 der „Highest-Grossing Tours“ der 1980er Jahre. Erfolgreicher waren nur Pink Floyd („A Momentary Lapse of Reason Tour“ 1987 – 1989), Michael Jackson („Bad Tour“ 1987 – 1989), The Rolling Stones („Steel Wheels Tour“ 1989 – 1990) sowie David Bowie („Glass Spider Tour“ 1987).

Die letzten vier Konzerte der „Born in the USA Stadium Tour 1985“ fanden in Los Angeles, CA statt. Zwischen dem 27. September 1985 und dem 2. Oktober 1985 trat Bruce Springsteen 4 Mal im ausverkauften „Memorial Coliseum“ im Süden der kalifornischen Millionenmetropole auf. Mit diesen Gigs ging die 156 Konzerte umfassende „Born in the USA World Tour“ zu Ende. 331.892 Menschen erlebten im September/Oktober 1985 die wohl herausragensten Konzerte der siebzehnmonatigen „Born in the USA“ Welttournee.


Los Angeles Memorial Coliseum

Mit dem Bau des „Los Angeles Memorial Coliseum“ wurde im Dezember 1921 begonnen. Zwei Jahre später – am 1. Mai 1923 – wurde die 75.000 Zuschauer fassende Freiluftarena eröffnet und diente diversen Collegemannschaften als Heimspielstätte. Unter anderem war das Coliseum Schauplatz vieler Leichtathletik Wettkämpfe der Olympischen Sommerspiele 1932 und 1984. Nach der XXIII. Olympiade im Jahre 1984 wurde das Coliseum als Baudenkmal in das „National Register of Historic Places“ (Nationales Verzeichnis historischer Stätten) aufgenommen und als „Historic Landmark“ anerkannt.


Los Angeles Memorial Coliseum, Olympia 1984

Setlist – 27. September 1985:
Born in the USA / Badlands / Out in the Street / Johnny 99 / Seeds / Atlantic City / The River / War / Working on the Highway / Trapped / I’m Going Down / Glory Days / The Promised Land / My Hometown / Thunder Road / Cover Me / Dancing in the Dark / Hungry Heart / Cadillac Ranch / Downbound Train / I’m on Fire / Because the Night / Bobby Jean / This Land is your Land / Born to Run / Stand on it / Janey don’t You Lose Heart / Travellin‘ Band / Twist and Shout / Do You Love Me

Setlist – 29. September 1985:
Born in the USA / Badlands / Out in the Street / Johnny 99 / Seeds / Atlantic City / The River / War / Working on the Highway / Trapped / I’m Going Down / Glory Days / The Promised Land / My Hometown / Thunder Road / Cover Me / Dancing in the Dark / Hungry Heart / Cadillac Ranch / Downbound Train / I’m on Fore / Pink Cadillac / Bobby Jean / Can’t help Falling in Love / Born to Run / Ramrod / Twist and Shout / Stand on it / Travellin‘ Band

Setlist – 30. September 1985:
Born in the USA / Badlands / Darlington County / Johnny 99 / Seeds / Darkness on the Edge of Town / The River / War / Working on the Highway / Trapped / Out in the Street / I’m Going Down / Glory Days / The Promised Land / My Hometown / Thunder Road / Cover Me / Dancing in the Dark / Hungry Heart / Cadillac Ranch / No Surrender / I’m on Fire / Pink Cadillac / Bobby Jean / This Land is your Land / Born to Run / Ramrod / Twist and Shout / Do You Love Me / Stand on it / Travellin‘ Band / Rockin‘ All Over the World

Setlist – 2. Oktober 1985:
Born in the USA / Badlands / Out in the Street / Johnny 99 / Seeds / Darkness on the Edge of Town / The River / War / Working on the Highway / Trapped / I’m Going Down / Prove it all Night / The Promised Land / My Hometown / Thunder Road / Cover Me / Dancing in the Dark / Hungry Heart / Cadillac Ranch / No Surrender / I’m on Fire / Growin‘ Up / Rosalita (Come Out Tonight) / This Land is your Land / Born to Run / Bobby Jean / Ramrod / Twist and Shout / Stand on it / Travellin‘ Band / Rockin‘ All Over the World / Glory Days

Die Auftritte im „Memorial Coliseum“ wurden professionell mitgeschnitten und acht Songs landeten letztendlich auf der 5 LP-Box „LIVE 1975 – 1985“, die am 10. November 1986 veröffentlicht wurde.

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Aug 25 2024

49 Jahre – Bruce Springsteen 3. Studioalbum „Born to Run“ feiert Geburtstag

Die ersten beiden Bruce Springsteen Veröffentlichungen „Greetings from Asbury Park“ und „The Wild, The Innocent and the E Street Shuffle“ wurden von den Kritikern mit Lob überschüttet. Trotzdem wurden nur sehr wenige Exemplare verkauft. Um auch weiterhin für CBS arbeiten zu können, war Bruce Springsteen gezwungen, einen Hit zu landen.

„Sein Notizbuch lag aufgeschlagen vor ihm, und er spielte gedankenverloren auf seiner Gitarre. Er wartete darauf, dass aus den Tiefen seines Bewusstseins eine Inspiration heraufgespült würde … da kamen ihm urplötzlich drei Worte in den Sinn: born to run.“ – Quelle: „Bruce“ / Peter Ames Carlin

Neben dem Titeltrack „Born to Run“ schrieb Bruce Springsteen zirka 50 weitere Songs für sein dritte Studioalbum. Viele Kompositionen blieben jedoch auf der Strecke und wurden nie, oder erst viele Jahre später veröffentlicht. Zum Beispiel: „A Love So Fine“, „Linda Let Me Be The One“, „Lonely Night In The Park“, „Lovers in the Cold“ oder „The Heist“.


Born to Run 1975 – 2012

Fast alle Songs wurden von März 1974 bis Juli 1975 in den bekannten „Record Plant Studios“ in New York City aufgenommen und abgemischt. Nur das Titellied „Born to Run“ wurde in den altehrwürdigen „914 Sound Studios“ in Bauveld, NY eingespielt. Schlussendlich umfasste das Album 8 Songs und wurde am 25. August 1975 veröffentlicht.

Tracklist:

  1. Thunder Road
  2. Tenth Avenue Freeze-out
  3. Night
  4. Backstreets
  5. Born to Run
  6. She’s the One
  7. Meeting Across the River
  8. Jungeland

Mit „Born to Run“ gelang Bruce Springsteen endlich der langerwartete Durchbruch. Das Album schoss auf Platz 3 der „Billboard 200 Charts“ und entwickelte sich auch in Europa zu einem Verkaufsschlager.

„Am 25. August 1975 lagen alle Asse auf dem Tisch, die Würfel landeten auf voller Punktzahl, und ein endloser Strom Silbermünzen rasselte in den Schacht des einarmigen Rock’n’Roll-Banditen. JACKPOT! Bingo! Volltreffer! Wir hatten einen HIT gelandet“ – Quelle: „Born to Run“ / Bruce Springsteen


Bruce Springsteens Autobiografie: „Born to Run“

Die Kritiker der grossen Musikzeitschriften waren hellauf begeistert und lobten „Born to Run“ in den Himmel.

„It is a magnificent album that pays off on every bet ever placed on him — a ’57 Chevy running on melted down Crystals records that shuts down every claim that has been made. And it should crack his future wide open.“ – Quelle: Rolling Stone Magazin vom 9. Oktober 1975 / Greil Marcus

„Springsteen can withstand the reactions, though, because once they hear this album even they are gonna be ready to ride out all cynicism with him. Because, street-punk image, bardic posture and all, Bruce Springsteen is an American archetype, and Born to Run will probably be the finest record released this year.“ – Quelle: Creem Magazine, Lester Bangs / November 1975


Tenth Avenue Freeze-Out, 1978

Singleauskopplungen:
„Born to Run“ (veröffentlicht am 29. August 1975) erreichte Platz 23 der US Billboard Charts. „10th Avenue Freeze Out“ (veröffentlicht im Oktober 1975) landete auf Platz 83.

Auszeichnungen:
„Born to Run“ wurde in Amerika mit drei Platinauszeichnungen bedacht. Ferner wurde das Album in die „Library of Congress‘ National Recordings“ aufgenommen. In der Veröffentlichungswoche landete Bruce Springsteen auf dem Cover des „Times Magazin“ und wurde als „neuer Star am Rockhimmel“ gefeiert.


Jungleland, 2007

Eric Meolas Coverfoto:
Das von Eric Meola gestaltete „Born to Run“ Coverfoto wurde mehrfach ausgezeichnet. Die im Jahre 1975 entstandenen Fotos wurden 2006 im Bildband „Born To Run: The Unseen Photos“ zusammengefasst.


Born to Run – Anniversary Edition

Anniversary Edition:
Am 24. November 2005 veröffentlichte Columbia Records die 30th Anniversary Edition mit folgendem Inhalt:

  • CD mit einer digital überarbeiteten Version von „Born to Run“
  • 3 unveröffentlichte Live Songs aus dem Ahmanson Theater, Los Angeles, CA: „Spirit in The Night,“ „Wild Billy’s Circus Story“ und „Thundercrack“
  • DVD mit dem kompletten Bruce Springsteen Konzert vom 18. November 1975 aus dem Hammersmith Odeon, London; (Dauer: ca. 130 Minuten) in Stereo und 5.1 Dolby Digital Sound
  • DVD mit Filmausschnitten und Interviews aller Bandmitglieder; (Dauer: ca. 90 Minuten)
  • Booklet mit unveröffentlichten Fotos und Notizen

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Jul 19 2024

Ost-Berlin 1988 – Bruce Springsteen in der DDR

Für viele Bürger der DDR waren Auftritte westlicher Rockbands das höchste der Gefühle. Besonders Bruce Springsteen war für viele der Inbegriff von Freiheit. Am 19. Juli 1988 spielte der „Boss“ sein einziges Konzert in Ostberlin.

In holprigem Deutsch schleuderte er seine Message ins Volk: „Es ist schön, in Ostberlin zu sein. Ich bin nicht für oder gegen eine Regierung, ich bin gekommen, um Rock ’n‘ Roll für euch zu spielen, in der Hoffnung, dass eines Tages alle Barrieren abgerissen werden“. Der Spruch stammt von seinem Fahrer Georg Kerwinski, den er kurz vor Konzertbeginn gebeten hatte, ihm einige Sätze auf Deutsch aufzuschreiben.

Da sich die DDR-Führung das teure Konzertspektakel nicht leisten konnte, wurde der örtliche Veranstalter – die FDJ Berlin – mit der Produktion beauftragt. Unter anderem musste eine Bühne mit 12×14 Metern aufgebaut werden. Ferner wurde ein Ingenieurbüro in Magdeburg mit der Aufgabe betraut, ein Bühnendach zu konstruieren, welches den Belastungen stand halten kann. Letztendlich wurden dafür Brückenelemente benutzt, die eigentlich für die Sanierung einer Autobahn vorgesehen waren.

Das Konzert wurde zeitversetzt und zensiert im DDR Fernsehen und im Rundfunk übertragen. Selbstverständlich wurde Bruce Springsteen Aufruf, dass die Barrieren bald abgerissen werden, herausgeschnitten.

Setlist – Radrennbahn Weissensee, Ost-Berlin

BADLANDS
OUT IN THE STREET
BOOM BOOM
ADAM RAISED A CAIN
ALL THAT HEAVEN WILL ALLOW
THE RIVER
COVER ME
BRILLIANT DISGUISE
THE PROMISED LAND
SPARE PARTS
WAR
BORN IN THE USA
CHIMES OF FREEDOM
PARADISE BY THE C
SHE’S THE ONE
YOU CAN LOOK (BUT YOU BETTER NOT TOUCH)
I’M A COWARD
I’M ON FIRE
DOWNBOUND TRAIN
BECAUSE THE NIGHT
DANCING IN THE DARK
LIGHT OF DAY
BORN TO RUN
HUNGRY HEART
GLORY DAYS
CAN’T HELP FALLING IN LOVE
BOBBY JEAN
CADILLAC RANCH
10TH AVENUE FREEZE-OUT
SWEET SOUL MUSIC
TWIST AND SHOUT / HAVING A PARTY

Erinnerungen von Fans:

Ja, meine Erleuchtung! Schön war es! Zu Tausenden bereits 24 Stunden vorher in Bahnhöfen, Bushaltestellen u.ä. geschlafen. Kann mich erinnern, dass die DDR VoPos für ihre Verhältnisse ziemlich relaxt waren. Das Mädel bei „Dancing“ ist ja am nächsten Tag zu Bruce ins Hotel marschiert und hat sich noch ein Autogramm geholt. In der DDR-Postille „Neues Leben“ stand, sie ist in das Hotel, wollte Herrn Springsteen sprechen, der dann auch tatsächlich kam, sich nett mit ihr unterhalten hat und ein Autogramm gab. So einfach soll’s gewesen sein.
Aber Markwirtschaft (Schwarzmarkt) hatten wir auch schnell gelernt. Mein Kumpel hat sein Ticket (Preis 20,- O-Mark) 4-5 Stunden vor dem Einlass an einen Westberliner für 100,- Westmark (ein Vermögen!) verkauft und sich 5 Min. später ein Ticket für 30,- O-Mark bei einem „Händler“ wiedergeholt.
Das Konzert selber war, ja, eine andere Welt tat sich auf. Das Springsteen das Konzert gerade mit „Badlands“ begann, war ja auch kaum Zufall. Es war eine Riesenparty und ICH WAR DABEI! Woodstock in Eastberlin!
Interessant auch die, gleichgeschaltete DDR-Presse. Nur scheinheiliges Lob, falsche Interpretierungen/Übersetzungen von Bruce-Songs. „Netter“ Artikel über Terry im Tenor (… mafiaähnlicher Gorilla des US-Rockstars…).
Lächerliche Versuche von irgendwelcher Politprominenz sich im Vorfeld des Konzertes auf der Bühne zu präsentieren. Haben immerhin 2 Min. gellendes Pfeifkonzert ausgehalten.
Das DDR Fernsehen durfte nur 5-6 (?) Songs zeitversetzt übertragen, der Rest der 2-stündigen Sendung wurde mit Springsteen-Videos und Interviews (Springsteen völlig Kritikfrei!) aufgefüllt. Ich hab’ die DDR Sendung auf DVD, allerdings ist die Qualität schlecht. Lt. offiziellen Angaben waren 160.000 Zuschauer bei dem Konzert (für mehr war die Anlage nicht zugelassen), tatsächlich waren es über 200.000, da ca. 50.000 Leute noch draussen standen und wegen dem Gedränge und Bedenken wegen einer Panik hat man die Tore geöffnet und den Rest auch noch auf das Gelände gelassen. Ich stand übrigens ca. 10 Meter vor der Bühne, gegenüber vom Big Man. Hat mich nur einen Ärmel meines T-Shirts gekostet! Es war Wahnsinn!
(von Falco)

Das war damals auch meine erstes Bruce Konzert – und damals dachte ich auch, es würde mein letztes sein, ein Glück, dass es anders gekommen ist. Und Bruce hat es gewusst 🙂
Leider kann ich mich kaum an Details aus dem Konzert erinnern, weil ich hauptsächlich damit beschäftigt war, um mein Leben zu kämpfen. Man konnte kaum Luft bekommen durch die Schieberei, und an was zu trinken war auch nicht zu denken (hab ja vorher nie ein derartiges Konzert gesehen).
Was interessant war, war dass viele Leute selbstgemalte US-Fahnen und Banner mit „Born in the USA“ artigen Sprüchen hatten, das hat wohl den Offiziellen nicht gefallen, aber sie haben wohl nicht viel dagegen gemacht (oder hab ich das nur nicht gesehen?). Heutzutage wäre das ja eher peinlich, aber damals war die Aussage wohl auch eine andere …
(von RedHeadedWoman)

Das erste BRUCE SPRINGSTEEN LIVE KONZERT!!!!!!!!!!!!!
In Gedanken waren wir ja vorher schon bei Hunderten. Aber nun sollte es endlich wahr werden. Kurz vorher waren ja im Rahmen des FDJ-Nicaragua-Sommers schon einige andere Rock-Grössen in den Osten gelockt worden. Ich meine mich da an Joe Cocker und Bob Dylan zu erinnern.
Das Einzige was mich aber interessierte war der BOSS. Damals ging es mir so, wie dem Rolling Stones-Fan aus dem Film „Sonnenallee“. Das war ich! Mein Bruder im Geiste.
Ok…sie haben nicht auf mich geschossen, aber sonst. Dat passte.
25,00 DDR-Mark waren schnell locker gemacht. Mutti-GmbH! Auf zum Camping-Urlaub nach Brandenburg. Die Tesi (für die,die die nicht kennen: MZ TS 150 DDR-Motorrad) war geputzt… Born in the G.D.R.! Sandow war geil. Müsst ihr mal bei youtube suchen.
”Who´s the BOSS?“ hallte es tagelang über brandenburgische Campingplätze. Wir waren eine verschworene Gemeinschaft.
Und dann war der Tag der Tage gekommen. BRUCE IN TOWN…IN OUR TOWN.
Den ganzen Tag über wie auf Pille. Menschen ohne Ende. 160000? Ja klar. Mit 200000 lag man da schon ganz gut. Und dann dieses Gedränge. Ich meine, man kennt das ja eigentlich. Aber wer die guten alten DDR-Integralhelme kennt, der weiss wovon ich rede. Das mochten die gar nicht! Wäre ich ein Conehead, hätte der Helm nach dem Konzert gepasst.
Scheiss der Hund drauf. Rein ins Getümmel und ab dafür…
BADLANDS! Passender ging ein Opener damals nicht. Ob die DDR-Führung über ausreichend Englisch-Kentnisse verfügte ist leider nicht überliefert.
Ich habe dann das ganze Konzert eigentlich nur wie im Taum erlebt. Heute kann ich mich nur noch an das Ende mit SWEET SOUL MUSIC und TWIST AND SHOUT erinnern. Da krieg ich heute noch `ne Ganterpelle.
Dieses Konzert war Rock, Emotionen, Klassenkampf…ein Rock`n Roll-Train der über die Radrennbahn fegte ohne anzuhalten. Völlig fertig und berauscht zogen wir mit den „Coneheads-Helmen“ auf unseren DDR-Harleys mit einer Filterlosen zwischen den trockenen Lippen dem Sonnenuntergang entgegen. Und so wie wir drauf waren, nach der Erfüllung eines lang geträumten Traumes, hörte man es noch lange in Brandenburg:
”Who´s the BOSS?“
(von Tramper)

Das war mein allererstes und allerschönstes Konzerterlebnis.
Ich war damals fast 14 und eine Freundin (16) fragte, ob ich denn mit zum Konzert kommen möchte.
Ich hatte keine Ahnung, wer Bruce Springsteen war. Aber es klang toll. Ich sagte, wenn sie meine Eltern überreden kann, komm ich mit.
Meine Eltern waren etwas hin- und her gerissen zwischen Besorgnis und Begeisterung. Wir würden zu fünft sein, alle älter als ich u sie versprach auf mich aufzupassen. Karten? Wir hatten wohl eine oder zwei, und waren naiv-zuversichtlich, dass es noch welche geben würde. Der Zug nach Berlin war ziemlich voll, und auch wenn man nicht wusste, wo man denn hin müsste- einfach den Massen folgen….
Ich hatte ja nun keine Karte und nirgends war *verkaufe Karte* zu sehen. Ich sah mich schon draussen warten..
Wir waren recht zeitig da und endlich waren wir da. Gedränge, keine Karte.. Die ersten wurden reingelassen. Und mitten im Gedränge hätten wir gar nicht an der Seite warten können… Die Massen schoben immer mehr von hinten, da nun hinten durchgedrungen war, dass reingelassen wurde. Und plötzlich war nur noch wichtig ja auch den Beinen zu bleiben. Die Ordner wurden auch ganz schön gequetscht, und aus Sicherheitsgründen entschloss man sich wohl, den Eingang etwas zu vergrössern.
Die Masse hinten sah nur, dass mehr *auf* geht, und schob plötzlich noch mehr. Die Tore flogen auf, die Ordner sprangen nur noch auf Müllcontainer um sich zu retten und die Masse schob sich unaufhaltsam durch die Tore. Als das Schieben nachliess und sich vor uns ein riesiger Platz eröffnete, konnten wir es gar nicht fassen, dass wir drin waren. Ich war danach schon noch einige Zeit irritiert und rechnete damit nach der Karte gefragt zu werden. Wir rannten dann gleich nach vorn.
Ich habe das Konzert aus der 2.Reihe erlebt, MITTEN vor der Bühne.
Wir sind auf wundersame Weise die ganze Zeit zusammengeblieben, bei 5 Personen nicht schlecht 😀
Und schlimmer als das Gedränge vorm Eingang wars nicht, also hatten wir uns gesagt: durchhalten, DIESEN Platz geben wir nicht her.
Das Konzert selbst – es gibt keine Worte um das Erlebte zu beschreiben. Noch heute kann ich es kaum fassen und bekomme Gänsehaut bei den Konzertmitschnitten.
Die Rückfahrt im Zug war fast katastrophal. Der Zug war so überfüllt, dass wir über die Fenster reingeklettert sind.
Danach hab ich alles mögliche an Music, Bildern u Artikeln gesammelt. Mir sogar einen Pullover mit einem Boss-Portrait bemalt 🙂
Ich erinnere mich, dass um die Weihnachtszeit das ganze Konzert bei DT64 gesendet werden sollte. Kassetten gekauft….
Blöderweise wollten wir da grad zu meinen Grosseltern fahren. Ich habe dann im Auto mit dem Kassettenrekorder das Ganze aufgenommen (und musste dabei ständig die Rekord-Taste festhalten, da das blöde Ding immer raussprang)
Ich habe die Kassetten immer noch. Bei einem Umzug waren sie immer der grösste Schatz. – alles andere ersetzbar.
Und ich finde es supertoll und mehr, dass es inzwischen auch Videos vom Konzert online gibt.
Übrigens war ich tierisch eifersüchtig auf die, die auf die Bühne geholt wurde. Noch heute kann ich das Lied nicht ohne Bauchgrummeln anhören.
(von nele)

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Mai 15 2024

40 Jahre „Born in the USA“ – SONY veröffentlicht eine kolorierte Vinyl-Ausgabe

SONY veröffentlicht zum 40jährigen Jubiläum des „Born in the USA“ Erfolgalbums aus dem Jahre 1984 eine kolorierte Vinyl-Ausgabe.

Bruce Springsteens siebtes Studioalbum „Born in the USA“ wird anlässlich seines 40jährigen Jubiläums auf farbigem Vinyl (transparent rot) wiederaufgelegt. Weitere besondere Features dieser Edition: Gatefold-Cover und ein exklusives Booklet mit Archivmaterial aus der Entstehungszeit des Albums, neuen Liner Notes von Erik Flannigan und einer vierfarbigen Lithografie.

Nach seinem Release am 4. Juni 1984 brach BORN IN THE U.S.A. alle Rekorde. Nicht nur, dass es gleich sieben Titel der Tracklist in die Top Ten der Charts schafften, was bis dahin keinem Künstler gelungen war. Auch die Verkaufszahlen waren mit (bis heute) 17 Millionen verkauften Einheiten ebenfalls spektakulär.

„Born In The U.S.A. 40th Anniversary Edition “ erscheint am 14. Juni 2024 und kann auf Amazon vorbestellt werden.

Die offizielle Pressemeldung vom 10. Mai 2024:

Sony Music Celebrates Bruce Springsteen’s ‘Born In The U.S.A.’ With Special 40th Anniversary Vinyl Release Coming June 14

Sony Music will commemorate the 40th anniversary of Bruce Springsteen’s history-making Born In The U.S.A. on June 14, with a special-edition release featuring new colored vinyl and expanded packaging. Arriving via translucent red LP, this anniversary edition of Born In The U.S.A. will feature a gatefold sleeve and exclusive booklet with archival material from the era, new liner notes penned by Erik Flannigan and a four-color lithograph. Released on June 4, 1984 – Born In The U.S.A. had an unprecedented seven Top Ten singles on its tracklist, has sold approximately 25 million copies to date and captured the pop culture zeitgeist with once-in-a-generation impact. Springsteen and The E Street Band’s accompanying Born In The U.S.A. tour included 156 sold-out performances across the globe, while tracks like “Dancing In The Dark,” “No Surrender” and “Glory Days” remain staples of their live show to this day.

Forty years after the Born In The U.S.A. tour kicked off in Summer 1984, Springsteen and The E Street Band started the European leg of their 2024 run this past weekend; with an opening show that was praised for „reminding us…no one does it better“ (The Times) and as „a spectacle of unadulterated joy and human connectedness“ (The Telegraph). The 2024 European tour follows a triumphant run across the continent last year, which sold 1.6 million tickets and was praised as among the best of the band’s career. The 40th anniversary release for Born In The U.S.A. also follows Sony Music’s career-spanning Best Of Bruce Springsteen collection – which is out now in physical formats as an 18-track set across 2 LPs or 1 CD – and digitally as an expanded 31-song package.

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Apr 13 2024

73 Jahre: Happy Birthday Max Weinberg

„Mighty Max“ Weinberg feiert heute seinen 73. Geburtstag !!!

Sachel Maxwell „Max“ Weinberg erblickte am 13. April 1951 in Newark, NJ das Licht der Welt. Während seiner College Zeit trommelte er in diversen Bands (unter anderem „The Epsilons“) und verdiente sich erste Lorbeeren im Rock’n Roll Zirkus.

1974 las er eine Suchanzeige in der „Village Voice“ und traf auf Bruce Springsteen, der nach dem Ausstieg von Vinni „Mad Dog“ Lopez und Ernest Carter händeringend nach einem neuen Schlagzeuger suchte. Seit dieser Zeit ist Max Weinberg fester Bestandteil der E Street Band.

Rock’n Roll Band needs a Drummer
No Jr. Ginger Baker’s
– Bruce Springsteen / „Village Voice“, 1974

Bruce Springsteen schreibt in seiner Autobiografie folgendes:

Am Ende übernahm Max Weinberg aus South Orange, New Jersey, das Schlagzeug, und Roy Bittan aus Rockaway Beach klemmte sich hinter das Keyboard. Ihre musikalischen Fähigkeiten hatten die der Mitbewerber um Längen übertroffen, und als wir zurück ins Studio gingen, verliehen beide unserem Sound eine neue Note. / Quelle: Bruce Springsteen – Born to Run

Max Weinberg arbeitete neben Bruce Springsteen auch mit Meat Loaf (Bat Out of Hell, Dead Ringer), Southside Johnny, Ian Hunter, Gary U.S. Bonds, Bonny Tyler (Faster Than The Speed of Night, Total Eclipse of the Heart), Barbara Streisand, Darlene Love und Carole King.

Ferner veröffentlichte er in den 1980er Jahren ein Buch mit dem Titel „The Big Beat – Conversations with Rock’s Greatest Drummers“. Das Buch entwickelte sich innerhalb weniger Monate zum Verkaufsschlager und wanderte in den Vereinigten Staaten weit über 100.000 Mal über den Ladentisch.


Max Weinberg – The Big Beat

Bis zur Corona Krise war Max Weinberg mit seiner „Jukebox Tour“ on the Road. Mit einer vierköpfigen Begleitband trat er regelmässig in kleinen Clubs auf und bat die Zuschauer, ihre Lieblingssongs aus den 1960er und 1970er Jahre zu nennen.

Auf Max Weinbergs Homepage ist folgendes zu lesen:

MAX WEINBERG’S JUKEBOX
A truly interactive experience, Weinberg invites the audience to create the set list, in real time, that he and his crack four piece group will play that night. Performing songs from the glory days of rock and roll your guests get to choose from a video menu of over 200 songs — everything from the Beatles to the Stones to Bruce and The E Street Band’s biggest hits — and hear the group play ‘em the way they want to hear them played!
That’s right—the crowd gets to yell out their choices and Max plays them! This unique approach is fun and satisfying. How many times have you attended a show where you yearned to hear your favorite performer play your favorite song?
With Max Weinberg’s Jukebox your dream will be realized.

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