Bruce Springsteens drittes Studioalbum „Born to Run“ feiert Geburtstag

Heute vor 37 Jahren wurde Bruce Springsteens drittes Studioalbum „Born to Run“ in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Fast alle Songs des dritten Albums wurden in den bekannten „Record Plant Studios“ in New York City aufgenommen. Nur „Born to Run“ wurde in den „914 Sound Studios“ in Bauveld, NJ eingespielt.
Bruce Springsteen hat für „Born to Run“ ungefähr 50 verschiedene Songs geschrieben. Einige blieben auf der Strecke und wurden nicht veröffentlicht, z.B. “ A Love So Fine“, „Linda Let Me Be The One“, „Lonely Night In The Park“, „Lovers in the Cold“ und „The Heist“.

Insgesamt wurden zwei Singles ausgekoppelt. „Born to Run“ erreichte Platz 23 der US Billboard Charts. „10th Avenue Freeze Out“ landete auf Platz 83. In den englischen Charts konnte sich das Album auf Platz 17 halten.

„Born to Run“ wurde in Amerika mit drei Platinauszeichnungen bedacht. Ferner wurde das Album in die „Library of Congress‘ National Recordings“ aufgenommen. In der Veröffentlichungswoche landete Bruce Springsteen auf dem Cover des „Times Magazin“ und wurde als „neuer Star am Rockhimmel“ gefeiert.

Das von Eric Meola gestaltete „Born to Run“ Coverfoto wurde mehrfach ausgezeichnet. Die im Jahre 1975 entstandenen Fotos wurden 2006 im Bildband „Born To Run: The Unseen Photos“ zusammengefasst.

Tracklist:

  1. Thunder Road
  2. Tenth Avenue Freeze-out
  3. Night
  4. Backstreets
  5. Born to Run
  6. She’s the One
  7. Meeting Across the River
  8. Jungeland

Born to Run Interpretation:
(von Forenuser Ragman)

 

Born To Run ist der Wendepunkt, der Tag der Entscheidung. Es ist das letzte Album aus einer Phase des Sturm & Drang. Schritt für Schritt ist man diesem Tag nähergekommen, dieser Kreuzung, die schon lange zu erkennen war, genauso wie die Folgen und Veränderungen, die sich ereignen werden, je nachdem, welchen Weg man nun wählen würde.

Thunder Road vollendet eine Entwicklung. Mary symbolisiert wieder die Abhängigkeit von dem Ort und der Welt, die der „Erzähler“ zurücklassen will. Mary ist diejenige, die glaubt, dass sie zulange gewartet haben und es nun zu spät ist, all dem noch zu entfliehen:

So you’re scared and you’re thinking that maybe we ain’t that young anymore

Auf der anderen Seite ist aber auch der Erzähler, der dem Charakter aus Growin’Up oder Rosalita entsprechen könnte, nicht mehr so selbstsicher wie auf den vergangenen beiden Alben. Die ständige Konfrontation mit den langsam zerbrechenden Träumen der anderen und die trotz des festen Willens niemals vollendete Flucht aus der Stadt, haben an seinem Selbstbewusstsein genagt. Dennoch hat er immer noch denselben Traum:

Show a little faith, there’s magic in the night

Gleichwohl haben sich alte Illusionen aufgelöst und sind einem leichten Anfall von Pragmatismus gewichen, der aber trotzdem noch den wesentlichen Kern des Traumes (von der Freiheit) in sich trägt:

You ain’t a beauty, but hey you’re alright
And that’s alright with me

Vom Wesen her sind beide Charaktere gleich. Deshalb setzt sich der Erzähler mit Mary gleich, wenn er sagt:

I’m no hero that’s understood

Sie ist also keine Schönheit und er kein Held. Damit reift eine nicht unbedeutende Erkenntnis, nämlich die, dass das Warten auf den idealen Moment (auf den „saviour to rise from these streets“) der Grund dafür ist, dass es beinahe schon zu spät geworden ist. Jetzt, so wie es nun ist, diese Situation, diese Konstellation, diese beiden Charaktere, wie sie sind, mit ihren Fehlern, Zweifeln und ihrer Unvollkommenheit, ist die allerletzte Chance. Wenn sie auch nur einen Tag noch auf einen besseren Moment warten, ist es endgültig zu spät.

We got one last chance to make it real

Es ist die Erkenntnis, dass sie eben deshalb unvollkommen sind, weil sie immer noch zögern. Das Fortgehen ist der erste Schritt auf dem Weg in die Vollkommenheit.

Heaven’s waiting on down the tracks[…]We’re riding out tonight to case the promised land

Symbolisiert in der Gitarre, die er zum sprechen gebracht hat (I got this guitar and I learned how to make it talk), ist alles, was er tun musste, um diesen allen entscheidenden Moment zu erreichen. Er hat dem vagen Traum eine Form gegeben durch seine Gitarre, dadurch, dass er die Fähigkeit gefunden (oder erlernt) hat, davon zu singen. Damit hat er den Traum real gemacht.

Sie muss nun den Weg gehen von ihrer „front porch“ (das, was sie zurücklassen) zu seinem „front seat“ (das, was sie zu finden hoffen), weil sie diejenige ist, die die Verbindung zu dem, was sie zurücklassen, abbrechen muss. Er kann das nicht.

Und um das klarzumachen, erinnert er an all diejenigen, die sie zurückwies und die es deshalb nicht schafften. Ihr Versuch, ihre Suche nach der Freiheit endete in der eigenen Selbstzerstörung ([…]skeleton frames of burned out Chevrolets), weil man nicht frei sein kann, wenn man sich nicht von seinen Verpflichtungen, die man, ohne es selbst zu wollen, schon dadurch einging, weil man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort in eine bestimmte Familie geboren wurde. Wenn Mary den Teil der menschlichen Psyche symbolisiert, der für die Verbundenheit zu dem Ort, aus dem man stammt, genauso wie zu den Menschen aus dieser Umgebunng, steht, dann ist der „lange Weg“(if you’re ready to take that long walk), den Mary gehen muss, der Prozess der geistigen, inneren Loslösung von dieser Verbundenheit, die den anderen Teil der menschlichen Psyche, den Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit, quält. Wenn dieser Drang nicht stark genug ist, um den anderen Teil der eigenen Psyche zu überzeugen, alles loszulassen, dann wird das Ergebnis katastrophal sein. Denn entweder endet man wie Mary, die von ihrer Vordertür aus den Traum von der Freiheit in nichts auflösen sieht (when you get to the porch they’re gone on the wind), oder wie jene, die zwar dem „Ruf der Freiheit“ folgen, aber als leere Hülle (skeleton frames) enden, weil sie nicht vergessen können, was sie zurückließen.

10th Avenue Freeze-Out ist zunächst einmal die symbolische Gründung der E-Street-Band (When the change was made uptown and the Big Man joined the band). Besonders deutlich wird dies viel später in der Bandvorstellung während der Reunion Tour, wo die Gründung der E-Street-Band im Nachhinein sogar mystifiziert wird.

Doch bereits in der Ur-Fassung klingt ein erlösender Aspekt in der Gründung der Band mit an.

Zunächst herrscht ein melancholischer Unterton vor:

Well everybody better move over, that’s all
‚Cause I’m running on the bad side
And I got my back to the wall

Mit dem Rücken an der Wand zu stehen, ist eine häufig verwendete Metapher, die eigentlich keiner näheren Interpretation mehr benötigt. Es gibt keinen Weg mehr zurück, nur noch nach vorne.

And I’m all alone, I’m all alone
And kid you better get the picture
And I’m on my own, I’m on my own
And I can’t go home

Es gibt keinen Weg zurück, er kann nicht mehr nach Hause und ist allein. Er ist zerschmettert und ohne eine Ahnung, wohin es nun gehen soll. Dann geschieht die entscheidende Veränderung der Situation.

When the change was made uptown

Und die E-Street-Band erhält ihre stylistische Vollendung mit dem Erscheinen des Big Man.

And the Big Man joined the band

Die Melancholie fällt ab und wendet sich zum positiven.

I’m gonna sit back right easy and laugh

Night ist purer Dualismus, basierend auf einem „Rebel Without A Cause“-Motiv. Der Arbeitstag auf der einen Seite und die Nacht auf der anderen Seite. Da es offenbar die Träumerei während des Arbeitstages ist, wirkt es ähnlich wie Thunder Road. Die Abhängigkeiten sind hier symbolisiert in der langweiligen „nine-to-five“-Arbeit und seinem Boss (the boss man’s giving you hell).

Wir befinden uns noch nicht in der Nacht selbst, sondern in der Erwartungshaltung, in einem Traum von der Nacht, die Nacht als Erlösung. Auch hier wird wieder die Überwindung des Alltags, in den man geboren wurde, als Voraussetzung zur Befreiung stylisiert. Nur wenn man die scheinbare Unendlichkeit einer Arbeit, die von 9:00 Uhr morgens bis 5:00 Uhr nachmittags dauert, übersteht, wird man die Nacht erreichen. So wie die eher übliche Symbolik für den Tag als das Erlösende und die Nacht, die Dunkelheit als dessen, dem man entrinnen muss, sind auch die Rollen hier gegenüber Thunder Road vertauscht. Die weibliche (hier namenlos) ist der Drang nach Freiheit und die männliche Rolle die in den Strukturen verhaftete, die einen Weg finden zu ihr finden muss, um selbst frei zu werden.

Backstreets widmet sich nun den bis hierher ein wenig vernachlässigten Charakteren, die immer nur am Rande als warnende Mahnung erwähnt wurden, jene, die voller Hoffnungen begannen und dann mit zerbrochenen Träumen endeten. Mit der nahenden Entscheidung, ob nun die letzte Chance auszubrechen und aufzubrechen genutzt werden wird, gewinnen diese düsteren, melancholischen Charaktere immer mehr an Einfluss, bis sie schließlich beim nächsten Album (Darkness On The Edge Of Town) zum zentralen Thema werden.

In den ersten beiden Strophen sind Terry und der Erzähler eine scheinbar untrennbare Einheit, die frei und unsterblich an dem Ort angelangt sind, von dem all die anderen Charaktere bisher nur geträumt haben. Aber sie verstecken sich nur vor den Dingen, denen die anderen Charaktere bisher so verzweifelt zu entfliehen suchten. Dabei müssen sie jede Nacht um ihr Leben rennen, damit sie nicht doch noch entdeckt und von der Vergangenheit eingeholt werden.

Running for our lives at night on them backstreets

Mit der 3. Strophe (die wohl nicht zufällig musikalisch und metrisch vollkommen anders aufgebaut ist als alle anderen Strophen) bricht das Kartenhaus zusammen. Plötzlich sehen sie diejenigen, die ihnen vorausgegangen waren und nun schwer verletzt sind oder gar schon im sterben liegen.

Some hurt bad some really dying

Und in der scheinbar alles erlösenden Nacht hören sie plötzlich das Weinen der ganzen Stadt.

At night sometimes it seemed
You could hear the whole damn city crying

Und plötzlich erreicht es auch sie und die Illusion zerstört sich selbst mit der Erkenntnis, dass man genauso ist wie alle anderen. Sie haben versucht, den Weg zu gehen, den sie sich erträumten,

Trying to learn to walk like the heroes
We thought we had to be

nur um am Ende zu erkennen, dass sie eben nicht so sind

After all this time
To find we’re just like all the rest

Sie sind zweier derer, die im darauffolgenden Lied „Born To Run“ am Rande erwähnt werden, wenn es heißt

The highway’s jammed with broken heroes
On a last chance power drive

Was besonders an der nächsten Zeile deutlich wird

Everybody’s out on the run tonight
But there’s no place left to hide

da hier die Formulierungen vom Anfang von Backstreets wieder aufgegriffen werden (running [and] hiding on the backstreets), nur können sie sich nun nirgends mehr verstecken.

Born To Run fasst die ganze Thematik noch einmal zusammen, wobei die Unterscheidung zwischen dem Teil, der sich nach Flucht sehnt und dem der mit der Herkunft verbunden ist, verschwunden ist. Das mag daran liegen, dass zum einen das Selbstvertrauen des Charakters wiedergekommen ist (das in Thunder Road zu bröckeln begann) und zum anderen als zentrales Lied zu diesem Thema ein innerer Konflikt in der Frage, ob die Flucht richtig oder falsch ist, gar nicht zulässt.

tramps like us, baby we were born to run

Die Flucht ist die eigene Bestimmung, ganz egal, ob man nun tatsächlich dazu fähig ist oder nicht. Gleichzeitig aber öffnet man auch wieder ein „Hintertürchen“

Someday girl, I don’t know when, we’re gonna get to that place…

Die in Thunder Road formulierte Endgültigkeit wird hier in ein unendlich verlängerbares „Ich weiß nicht wann“ umgedeutet, womöglich in der unterbewussten Erkenntnis des zwangsläufigen Scheiterns des Traums. Deshalb bleibt Born To Run als das zentrale Lied in Springsteens künstlerischem Schaffen erhalten, da es trotz des baldigen Scheiterns bei dem das Ziel vollständig aus den Augen verloren werden wird, immer wieder daran erinnert, dass es dieses Ziel gibt.

She’s The One ist Thunder Road mit vertauschten Rollen. „She“ symbolisiert den Traum, den der an seine Herkunft gebundene Erzähler gerne ablegen würde (I wish she’d just leave me alone), aber:

The thunder in your heart
At night when you’re kneeling in the dark
It says you’re never gonna leave her

Hier kommt die Veränderung, die in Born To Run durchblickte, zum Tragen. Auch wenn, wie jetzt zu ahnen ist, bald schon alle Träume zerbrechen (But there’s this angel in her eyes, that tells such desperate lies), bleiben sie trotzdem tief im Inneren bestehen, denn

No matter where you sleep tonight
Or how far you run
She’s the one

Eine Art Versprechen, das sagt, dass wo immer der Weg nun auch hinführt, und sei es auch noch so weit fort vom eigentlichen Ziel, der Grund, weshalb man aufgebrochen ist, immer bestehen bleiben wird, die Untrennbarkeit des Verstandes von dem, was man fühlt.

Meeting Across The River kehrt nun letztlich in das New Yorker Millieu der Kleinkriminellen zurück, das uns schon in Lost in the Flood und Incident on 57th Street begegnet ist. Ursprünglich sollte das Lied mal „The Heist“ heißen, was umgangssprachlich so viel wie „der Raub“ oder „der Überfall“ bedeutet. Und von der Vorbereitung zu diesem Überfall handelt auch das Lied.

Obgleich thematisch hier in eine völlig andere Richtung gegangen wird (genau genommen aber nur ein alter Faden vom vorherigen Album wieder aufgenommen wird), finden sich viele Parallelen zu den anderen Liedern.

word’s been passed this is our last chance

ist z.B. vergleichbar mit der Textzeile We got one last chance to make it real aus Thunder Road.

Gleichzeitig steckt die Hoffnung in einem „man on the other side“, eine falsche Hoffnung wie wir uns denken können, aber ebenso können wir uns denken, dass sich der Protagonist diese Hoffnung nicht ausreden lässt. Er sieht in dem Treffen mit dem Mann von der anderen Seite ein Schwellenereignis, das nötig ist, um seine Träume zu erfüllen, in diesem Fall genug Geld, von dem er bisher immer nur geredet hat wie all die anderen Charaktere von der Flucht. Da hier ziemlich klar ist, dass diese Vorstellung vom einfachen Geld eine Illusion ist, bildet dies eine Brücke zu den vorangegangenen Liedern und bringt die Vermutung in den Vordergrund, dass auch die Träume der anderen bloß Illusionen sind. Am Ende bleibt das, was allen Charakteren gemein ist, der Wunsch dem bisherigen Leben zu entfliehen und die Hoffnung auf einen „Moment, der einfach nicht kommt“, wie es schon bald in Badlands zum Ausdruck gebracht werden wird.

Mit dem Rückgriff auf die melancholischen, düsteren Elemente vergangener Lieder und der Konzentrierung dieser bildet Jungleland die Brücke zu Darkness on the Edge of Town, wo der inhaltliche Ton sich plötzlich deutlich ändern wird. Die Motive bleiben die gleichen, doch ihre Intention ändert sich. Die Charaktere verlassen den Sturm & Drang und driften hinein in desillusionierte Melancholie, wenngleich auch nicht ohne eine tief verborgene Hoffnung. Bis hierhin beschrieb Bruce seine Charaktere nur, doch sie unterliefen noch keiner Entwicklung. Diese beginnt mit Darkness on the Edge of Town. Ab da werden sie entwurzelt umherdriften. Die Befreiung von aller Abhängigkeit geschafft, aber das Ziel aus den Augen verloren.

Die verschiedenen New Yorker Szenen, die zunächst beschrieben werden, kündigen alle eine nahende Konfrontation an. Mit Magic Rat und Barefoot Girl begegnen wir zum ersten Mal ein Paar wie aus Thunder Road, Born To Run oder She’s The One, die nicht mehr in dem Moment vor dem Fortgehen gefangen sind, sondern sich bereits auf den Weg gemacht haben. Doch die Maximum Lawmen sind ihnen bereits auf den Fersen.

As we take our stand down in Jungleland

Jetzt kann aber die Entscheidung zwischen dem Drang nach Freiheit (Magic Rat und Barefoot Girl’s versuchte Flucht „over the Jersey state line) und der Verantwortung gegenüber dessen, was man zurücklässt, nicht mehr in die vage Zukunft verlegt werden. Die „Maximum Lawmen“, die Gesetzeshüter, symbolisieren dabei das Pflichtgefühl sich an die bestehenden Normen zu halten. Einfach davonzulaufen und alles hinter sich zu lassen, widerspricht diesen Normen. Jetzt ist die Zeit gekommen „to take a stand“, Stellung zu beziehen. Der Konflikt zwischen Pflichtgefühl und Drang nach Freiheit wird sich hier nicht auflösen, am Ende des Tages wird eine der beiden Seiten über die andere triumphieren. Es ist ein Entscheidungskampf (interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Stephen King in seinem nur wenige Jahre nach Born To Run erschienenen apokalyptischen Roman „The Stand – das letzte Gefecht“ Springsteen’s Jungleland zitiert).

Der zweite Teil des Liedes ist eine Variation. Die Leute bereiten sich in den Straßen auf die alles entscheidende Konfrontation vor, dem „face-off“.

Dann im letzten Teil (nach dem Saxophon-Solo) folgt die Entscheidung. Mit der Realität konfrontiert gibt Magic Rat auf.

In whispers of soft refusal
And then surrender

Magic Rat begeht Selbstmord (oder versucht es zumindest, das bleibt offen).

The Rat’s own dream guns him down

Der Traum zerstört sich also selbst, als er mit der Realität konfrontiert wird.

Outside the street’s on fire

Die Straße war von Anfang an das Symbol für den Ausweg (These two lanes will take us anywhere), jetzt steht sie in Flammen als Resultat zwischen dem was Fleisch (real) und dem was Fantasie (Traum) ist. Die Straße ist zerstört. Damit gibt es keinen Ausweg mehr, der Traum ist gestorben.

Und selbst die Poeten, Inbegriff derer, die den Traum eine Form bzw. Worte verleihen können (in Thunder Road: I got this guitar and I learned how to make it talk), schweigen nun. Der Traum hat keine Form mehr, er löst sich in nichts auf und lässt all jene, die ihn einmal geträumt haben, noch nicht mal tot, sondern bloß verwundet zurück, so dass ihr nun des Traumes beraubtes Leben ewig weitergeht.

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